Kurrentschrift

20. März 2015

Vor Jahren nahm die Angestellte eines amerikanischen Kollegen bei ihrem Messebesuch von meinem Stand ein Buch mit, das Varnhagens Signatur auf dem Titelblatt aufwies.
    Einige Zeit später erhielt ich eine Email etwa des Wortlautes, der wenig geneigte Antiquarskollege besitze eine Visitenkarte des besagten Preußen und auf dieser sei dessen Name in Kurrentschrift zu lesen, daher könne die Unterschrift in meinem Exemplar nicht echt sein. Wieder einige Weile später trudelte dann das Buch schlecht verpackt bei mir ein.
    Die auf genau einem Beispiel basierende kollegiale Argumentation erschien mir so notdürftig und unfachmännisch, daß ich in der Folge jeglichen Kontakt abbrach.
    In Wirklichkeit hat Varnhagen sowohl in lateinischer Schreibschrift wie in Kurrent signiert und annotiert.
    Die wohl bald bevorstehende Einspurigkeit, nur noch das Schreiben in unverbundenen Buchstaben zu lehren, müßte jenen in diffizilen Handbewegungen mit der Feder (sic!) geübten Schreibkundigen vergangener Zeiten recht eintönig vorkommen.

Varnhagen 1

Varnhagen 2

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